Kolloquiumsvortrag
18:00 Uhr, Haus der Wissenschaft
Martina Winkler (Kiel)
Peter I. – Zar, Kaiser und hartnäckiger Mythos
Kolloquiumsvortrag
18:15 Uhr, IW3 0330 / Zoom
Benjamin Nathans (Philadelphia)
“To the Success of Our Hopeless Cause.” The Many Lives of the Soviet Dissident Movement.
Vortrag in russischer Sprache, Staff-Exchange Projekt
12:00 (s.t.), kleiner Konferenzraum OEG
Сайкал Ибраимова (Ошский государственный университет)
Межэтнический «Конфликт в Кыргызстане: роль нарратива
Wissenswertes
Kriegsgefangene Rotarmistinnen im Zweiten Weltkrieg
Promotionsprojekt von Muriel Nägler
Betreuerin: Prof. Dr. Susanne Schattenberg
Während des Zweiten Weltkriegs diente in der Roten Armee zum ersten Mal in der modernen Kriegsführung eine große Zahl an Frauen als reguläre Soldatinnen, viele von ihnen gerieten in deutsche Kriegsgefangenschaft. Für die Rotarmistinnen bedeutete die Gefangennahme physische, emotionale und häufig auch sexualisierte Gewalterfahrungen. Während die Behandlung der Frauen in deutscher Gefangenschaft mittlerweile vermehrt in der Forschung Beachtung findet, wird auf ihre Perspektive wie die in der Gefangenschaft gemachten Erfahrungen und die Auswirkungen dieser auf ihr weiteres Leben kaum eingegangen. Denn ihre Befreiung bedeutete keineswegs, dass sie die Verfügungsgewalt über ihr Leben zurückerlangten. So waren auch sie bei ihrer Rückkehr mit dem pauschalen Vorwurf des Vaterlandverrats konfrontiert und mussten zunächst das sowjetische Repatriiierungssystems durchlaufen, das für Einige in Repression und erneuter Lagerhaft endete. Ebenso wurde ihnen die Verarbeitung der Gefangenschaft erschwert, da die Nachkriegsgesellschaft die ehemaligen kriegsgefangenen Rotarmistinnen in mehrerer Hinsicht stigmatisierte – da sie als Frauen in der Armee gedient hatten und da sie in Kriegsgefangenschaft gerieten. Ihre Erfahrungen passten nicht in die staatliche Heroisierung des Großen Vaterländischen Krieges und fanden deshalb keine erinnerungskulturelle Beachtung. Die fehlende Repräsentation und große Diskrepanz zwischen dem Erlebten und dem offiziellen Narrativ ließ die Frauen verschiedene Sinnstiftungsstrategien entwickeln, das Erlebte in den eigenen Identitätsentwurf zu integrieren. Durch die Auswertung von Selbstzeugnissen soll in diesem Promotionsprojekt die Erfahrungen kriegsgefangener Rotarmistinnen aus geschlechtergeschichtlicher Perspektive untersucht werden.
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