18:00 Uhr, Haus der Wissenschaft
Podiumsdiskussion: 60 Jahre Atomteststoppabkommen
Moderiert von Annette Schuhmann
Kolloquiumsvortrag
18:15 Uhr, IW3 0330/ Online
Elias Angele
Einführung für Studierende
Wissenswertes
Ganz Europa am Tropf der Sowjetunion? Öl- und Gas-Handel mit Ost und West im Kalten Krieg
Forschungsprojekt von Prof. Dr. Susanne Schattenberg
Heute mag man sich verwundert die Augen reiben, wie sich Deutschland, aber auch andere europäische Staaten vom russischen Gas so abhängig machen konnten. In dem Projekt bin ich der Frage nachgegangen, was die Beweggründe für die ersten Gas-Deals auf Seiten der Sowjetunion einerseits und auf Seiten Westdeutschlands andererseits waren. In der BRD war es Bayern, dass dringend günstige Energie brauchte und sowohl das Monopol des Ruhrgebiets als auch der angloamerikanischen Multis brechen wollte. Dies Ansinnen des damaligen Wirtschaftsministers Otto Schedl (CSU) hatte nichts mit Brandts Ostpolitik zu tun, sondern stützte sich auch ein Strategie-Papier aus dem Weißen Haus. In der Sowjetunion hatten die Minister erkannt, dass sie sowohl westliche Technologien als auch Valuta brauchten, um ihre riesigen Energieressourcen zu erschließen und die Bevölkerung zu befrieden. Dennoch dauerte es lang, bis sich das Politbüro in Moskau durchrang, auch den ehemaligen Erzfeind BRD mit Gas zu umwerben. Dabei gab es zu keinem Zeitpunkt die Absicht, die BRD abhängig zu machen. Vielmehr bestand die große Sorge, durch ein abermaliges Embargo von weiteren westdeutschen Röhrenlieferungen abgeschnitten zu werden. Das Misstrauen, der Partner könnte nicht zuverlässig sein, war damals auf sowjetischer Seite wesentlich größer als auf der westdeutschen.
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