(65% der vollen Wochenarbeitszeit, Entgeltgruppe 13 TV-L)
ab dem 01. Januar 2025 befristet für 3 Jahre. Bewerbungsfrist: 31.10.2024
Diskussion: Was ist „Osteuropa“? Geschichte und Gegenwart eines widersprüchlichen Konzepts
19 Uhr, Bibliothek der Weserburg Museum für moderne Kunst
Anastasia Tikhomirova, Hans-Christian Petersen, Artur Weigandt, Klaas Anders
Ukrainische Schriftsteller*innen in Zeiten des Krieges
18:00 Uhr, Europapunkt Bremen
Oxana Matiychuk, Susanne Schattenberg
Wissenswertes
Die diplomatischen Beziehungen der DDR und Franco-Spanien als „Kulturgeschichte der Diplomatie“, 1973-1975
Aktuelles Forschungsprojekt von Laura Haloschan
Am 11. Januar 1973 nahmen Spanien und die DDR ohne langwierige Verhandlungen als erste Verbindung Spaniens zu einem sozialistischen Land diplomatische Beziehungen zueinander auf. Aus einer traditionellen politikgeschichtlichen Sicht scheint dies im Zuge der internationalen Entspannungsprozesse seit Ende der 60er Jahre nicht außergewöhnlich, schließlich bemühten sich viele Staaten um neue Kontakte auf der jeweils anderen Seite des „Eisernen Vorhangs“. Auch das abrupte Ende der diplomatischen Kontakte nur zwei Jahre später lässt sich mit der internationalen Dynamik simpel darstellen: Eine von Franco angeordnete Hinrichtung von Regimegegnern löste europaweit Empörung aus und hatte zur Folge, dass 14 Staaten als Akt des gemeinsamen Protestes ihre Botschafter aus Madrid abzogen, darunter auch die DDR.
Überlegungen zu einer „Kulturgeschichte der Außenpolitik“ machen deutlich, dass eine solche Deutung der Komplexität von Außenpolitik, den Feinheiten von Diplomatie und dem Einfluss ihrer Akteure nicht gerecht wird. Mit Blick auf die ideologischen Unterschiede beider Diktaturen und ihrer Einordnung in „Ost“ und „West“ soll daher erforscht werden, mit welchen Symbolen und auf welchen Ebenen kommunikative Prozesse stattfanden. Wie waren angesichts der unterschiedlichen Referenzrahmen und Zeichensysteme eine offenbar reibungslose Verständigung und diplomatische Beziehungen möglich? Welche Repräsentationsformen wurden gewählt und welches Bild des Gegenübers rezipiert? Welche Diskurse fanden jenseits formaler „diplomatischer Taten“ statt und welche Rolle spielte das historische Erbe des Spanischen Bürgerkrieges?
Ziel ist es, die diplomatischen Begegnungen der DDR und Spaniens als Fallbeispiel einer „Kulturgeschichte der Diplomatie“ heranzuziehen und „internationale Beziehungen“ im Kalten Krieg als einen gesamtgesellschaftlichen und kommunikationsgebundenen Prozess offenzulegen.
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