Kolloquiumsvortrag
18:15 Uhr, IW3 0330 / Zoom
Alexa von Winning (Tübingen)
Becoming Capitalist in Post-Socialist Russia and Belarus
Bewerbungsschluss: 01.08.2025
38 Std./Monat zum 01.09.2025
Wissenswertes
Manuela Putz
Forschungen zur osteuropäischen Geschichte, Bd. 86
Harrassowitz-Verlag, Wiesbaden 2019, ISBN 978-3-447-11125-6
Noch heute wird die „Moskauer Küche“ als entscheidender Ort der russischen Dissidenz wahrgenommen. Diese verengte Perspektive verstellt den Blick auf das Lager als eigentlichem Ursprungsort der sowjetischen Menschenrechtsszene. Hier wurden sowohl dissidentische Traditionen der Rechtsverteidigung herausgebildet, als auch bei den Betroffenen ein gemeinsamer Referenzrahmen in Form von aus dem traumatischen Erlebnis der Haft entstandenen Handlungs- und Gefühlsnormen geschaffen. Diese begründeten auch noch nach der Haft den Antrieb für ihr Engagement und prägten ihr Selbstverständnis als Andersdenkende.
Kulturraum Lager untersucht die Hafterlebnisse und -erfahrungen Andersdenkender in der Sowjetunion von Chruščev bis Gorbačev. Die für „besonders gefährliche Staatsverbrecher“ eingerichteten Strafvollzugseinrichtungen werden in ihrem Wandel und in ihrer Bedeutung für die Insassen analysiert. Der Fokus liegt dabei auf inhaftierten Intellektuellen und deren Netzwerken, die seit dem Ende der 1960er Jahre auch über den Eisernen Vorhang hinweg reichten. Die Studie von Manuela Putz beschreibt Strategien, Praktiken und Gefühlsnormen, die die Gefangenen entwickelten, um die Haft zu bewältigen und in ihr Selbstbild integrieren zu können. Die Monografie thematisiert damit Zusammenhänge zwischen Haftregime, Subjektkonstituierung und Verarbeitungsmechanismen von Repressionserfahrung im Poststalinismus.

Kulturraum Lager. Politische Haft und dissidentisches Selbstverständnis in der Sowjetunion nach Stalin
Forschungen zur osteuropäischen Geschichte, Bd. 86
Harrassowitz-Verlag, Wiesbaden 2019, ISBN 978-3-447-11125-6
Noch heute wird die „Moskauer Küche“ als entscheidender Ort der russischen Dissidenz wahrgenommen. Diese verengte Perspektive verstellt den Blick auf das Lager als eigentlichem Ursprungsort der sowjetischen Menschenrechtsszene. Hier wurden sowohl dissidentische Traditionen der Rechtsverteidigung herausgebildet, als auch bei den Betroffenen ein gemeinsamer Referenzrahmen in Form von aus dem traumatischen Erlebnis der Haft entstandenen Handlungs- und Gefühlsnormen geschaffen. Diese begründeten auch noch nach der Haft den Antrieb für ihr Engagement und prägten ihr Selbstverständnis als Andersdenkende.
Kulturraum Lager untersucht die Hafterlebnisse und -erfahrungen Andersdenkender in der Sowjetunion von Chruščev bis Gorbačev. Die für „besonders gefährliche Staatsverbrecher“ eingerichteten Strafvollzugseinrichtungen werden in ihrem Wandel und in ihrer Bedeutung für die Insassen analysiert. Der Fokus liegt dabei auf inhaftierten Intellektuellen und deren Netzwerken, die seit dem Ende der 1960er Jahre auch über den Eisernen Vorhang hinweg reichten. Die Studie von Manuela Putz beschreibt Strategien, Praktiken und Gefühlsnormen, die die Gefangenen entwickelten, um die Haft zu bewältigen und in ihr Selbstbild integrieren zu können. Die Monografie thematisiert damit Zusammenhänge zwischen Haftregime, Subjektkonstituierung und Verarbeitungsmechanismen von Repressionserfahrung im Poststalinismus.
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